Detailaufnahme eines Wasserspritzers in einem Pool – Symbolbild fuer Sommer und Wasserqualitaet

Der feine Unterschied unter der Wasseroberfläche

Ein Pool kann noch so gut geplant, gebaut oder platziert sein, ohne die passende Folie steht er auf wackligem Grund. Die Poolfolie ist das, was Boden und Wände dauerhaft abdichtet, schützt – und bei richtiger Auswahl sogar das Erscheinungsbild des gesamten Beckens prägt. Doch viele denken erst daran, wenn Wasser austritt oder sich Blasen bilden. Dabei beginnt langfristige Wasserqualität genau hier: unter der Oberfläche.

Welche Materialien zur Auswahl stehen, wie sich die Qualität bemerkbar macht und worauf es bei der Reparatur ankommt, zeigt dieser Beitrag im Detail.

Poolfolie ist nicht gleich Poolfolie

Die Materialauswahl ist größer, als viele vermuten. Während einfache Aufstellbecken meist mit einer dünnen PVC-Folie ausgestattet sind, setzen hochwertige Pools auf gewebeverstärkte Folien oder vollverschweißte Auskleidungen, sogenannte Alkorplan-Folien. Letztere sind mehrere Millimeter dick, UV-beständig, elastisch, rutschhemmend beschichtet und halten deutlich länger.

Auch das Verlegungsverfahren unterscheidet sich: einfache Einhängefolien werden eingehängt und gespannt, während dicke Auskleidungen geschweißt werden müssen – oft durch Fachfirmen. Blauer leerer Pool mit frisch ausgelegter Poolfolie vor dem Befuellen im Garten

Wie wählt man die richtige Folie?

Die passende Folie hängt vor allem ab von:

  • Pooltyp: Aufstellbecken, Einbaupool oder gemauerter Pool?
  • Form: Rechteckig, oval oder rund – je komplexer, desto mehr spricht für Maßanfertigung oder Schweißfolie
  • Budget: Einfache PVC-Folien kosten deutlich weniger – verschweißte Systeme sind langlebiger, aber teurer
  • Nutzung: Wird der Pool täglich genutzt oder nur gelegentlich? Kinder, Tiere und Reinigungsroboter stellen höhere Anforderungen
  • Standort: In der prallen Sonne? Teilversenkt im Erdreich? UV- und Wurzelschutz spielen eine Rolle

Was unterscheidet die gängigen Folientypen und wofür sind sie geeignet?
Die untenstehende Tabelle bietet einen schnellen Vergleich der wichtigsten Varianten.

Farbe, Struktur und Rutschfestigkeit – mehr als nur Optik

Poolfolien gibt es längst nicht mehr nur in Blau. Von Sandfarben über Mosaikoptik bis hin zu Anthrazit, die Auswahl an Farben und Strukturen ist heute riesig. Doch die Optik beeinflusst mehr als das Design: Dunkle Folien speichern Wärme, helle wirken edel, strukturierte Flächen sind oft rutschhemmend. Wer Kinder oder ältere Personen im Haushalt hat, sollte auf eine zertifizierte Rutschfestigkeit (R10 oder höher) achten, vor allem im Einstiegsbereich. Auch die Oberfläche zählt: glatte Folien lassen sich leichter reinigen, strukturierte sehen hochwertiger aus, erfordern aber mehr Pflege.

📌 Tipp: Farbe und Struktur am besten mit der Umgebung abstimmen – so wirkt der Pool wie integriert, nicht wie aufgesetzt.

📊 Materialvergleich: Welche Folie passt zu welchem Pool?

🧱 Folie / Typ 💡 Eigenschaften & Einsatzbereiche
Einfache PVC-Folie Günstig, ca. 0,3–0,6 mm dick, meist vormontiert für Aufstellbecken. UV-anfällig, geringe Lebensdauer (3–5 Jahre), einfache Handhabung.
Gewebeverstärkte Folie Dick (1,0–1,5 mm), stabil, elastisch. Geeignet für gemauerte oder eingelassene Becken. Hält 8–15 Jahre bei guter Pflege. Montage meist durch Fachfirma.
Alkorplan / Schweißfolie Hochwertig, UV-stabilisiert, mehrschichtig, rutschhemmend. Ideal für komplexe Formen & Dauerbetrieb. Vollflächig verschweißt, sehr langlebig (15+ Jahre). Fachverlegung nötig.
Folie mit Vlieskaschierung Weicher Untergrund, wärmedämmend, beugt Druckstellen vor. Zusatzschicht, die meist unter der Hauptfolie liegt – optional für Einbaupools.

Haltbarkeit, Pflege und Kosten im Blick

Neben Material und Form zählt auch, wie gut die Folie gepflegt wird. UV-Strahlung, scharfe Chemikalien oder spitze Gegenstände setzen jeder Folie zu. Wer regelmäßig die Wasserwerte kontrolliert, den Boden schützt (z. B. durch Vlies) und grobe Verschmutzungen meidet, kann die Lebensdauer deutlich verlängern.

Preislich liegt eine einfache PVC-Folie bei rund 5–8 €/m². Gewebeverstärkte Varianten kosten 20–35 €/m², Schweißfolien beginnen bei 45–60 €/m², zuzüglich Montage. Wer sich nicht nur umschauen, sondern entscheiden möchte, findet unter folgendem Link die richtige Poolfolie: https://www.poolomio.de/Innenfolien

Montage durch Fachbetrieb – wann es sich wirklich lohnt

Bei einfachen Folien für Aufstellbecken ist der Einbau in der Regel kein Problem. Anders sieht es bei hochwertigen Schweißfolien oder Sonderformen aus. Hier lohnt sich oft die Zusammenarbeit mit einem Fachbetrieb, vor allem dann, wenn es um Maßanfertigungen, Verlegung bei niedrigen Temperaturen oder komplexe Übergänge (z. B. Treppen oder Rundungen) geht. Professionelle Montage verhindert Falten, Leckagen und spätere Nacharbeiten. Zudem bieten viele Anbieter Garantie nur bei fachgerechter Verlegung. Wer also langfristig Ruhe will, sollte die Montagekosten mit einkalkulieren, sie machen sich durch längere Haltbarkeit und bessere Optik bezahlt.Zwei Haende spannen eine Poolfolie ueber den Rand eines Aufstellbeckens – Montage Detailaufnahme

Kleine Schäden, große Wirkung?

Trotz aller Vorsicht: Schäden lassen sich nicht immer vermeiden. Wichtig ist, schnell zu reagieren, bevor aus kleinen Undichtigkeiten größere Probleme werden. Hier hilft ein passendes Reparaturset oder im Ernstfall der Austausch eines ganzen Abschnitts.

Wie lässt sich ein kleiner Riss in der Poolfolie selbst beheben?
Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt, wie es sicher und dauerhaft funktioniert.

🛠️ Anleitung: Poolfolie selbst reparieren (unter und über Wasser)

🔧 Was Sie benötigen:

  • PVC-Reparaturset oder Pool-Folienkleber (wasserfest)
  • passender Folienflicken (mind. 2–3 cm größer als der Schaden)
  • Reinigungstuch oder feines Schleifvlies
  • saubere Schere oder Cuttermesser
  • ggf. Tauchmaske, wenn die Reparatur unter Wasser erfolgt

🧭 Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Stelle lokalisieren:
    Über oder unter Wasser? Spezieller Kleber funktioniert auch unter der Oberfläche.
  2. Reinigen und vorbereiten:
    Oberfläche säubern, leicht anrauen – für besseren Halt.
  3. Flicken zuschneiden:
    Oval oder rund, keine Ecken – damit er nicht abhebt.
  4. Kleber auftragen:
    Gleichmäßig auf den Flicken – nicht auf die Folie selbst.
  5. Flicken platzieren:
    Andrücken, 1 Minute halten – möglichst blasenfrei.
  6. Aushärten lassen:
    Je nach Klebertyp 12–24 Stunden nicht belasten.

✅ Tipp: Risse frühzeitig erkennen spart Arbeit. Und: Bei älteren Folien lohnt sich ein kompletter Austausch oft mehr als ständige Flickerei.

Technik, die nicht auffällt aber funktioniert

Die Poolfolie ist kein optisches Zubehör, sondern das Herzstück der Beckenauskleidung. Wer sie richtig auswählt und pflegt, legt den Grundstein für dauerhaft klare Wasserqualität und ein sicheres Badeerlebnis. Von der Auswahl bis zur Reparatur gibt es viele kleine Entscheidungen aber jede davon zahlt auf das ein, was am Ende zählt: ein funktionierender Pool, der Freude macht und nicht ständig Ärger bereitet.

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